
krisenfest handlungsfähig
„Ich kann Krise“ titelte die Handelszeitung im Dezember 2024 über einem Portrait von mir. Ja, ich bin krisenfest und bleibe handlungsfähig auch unter sehr hohem Druck. Es ist an der Zeit, dass ich mehr darüber schreibe. Ich mache ja nicht nur Personalberatung, sondern bin auch gut in Strategie-Arbeit. Auch bei schlechtem Wetter. Das ist meine Königsdisziplin. Meine Mission sind gesunde, florierende Unternehmen. Allerdings ist es derzeit besonders anspruchsvoll für Organisationen, heil durch die Wirren der Weltwirtschaft zu navigieren.
Der Zoll-Wahnsinn aus den USA setzt viele Unternehmen in der Schweiz unter Druck. Nicht nur jene, die direkt in die USA exportieren. Auch ihre Lieferanten und Berater sind gefordert. Die aktuelle Planungsunsicherheit und Komplexität der Krisenstruktur überfordert viele im ersten Moment und daher kann ein Denkmodell helfen, die Gedanken zu sortieren.
Es gibt in der Literatur drei Eskalationsstufen für Krisen:
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Die Strategiekrise. So fängt das Problem an. Sie entsteht aus falschen Annahmen über Märkte, Risiken und Chancen und deren Entwicklung über Zeit. Alle Firmen, die die Gefahr eines US-Zollkonfliktes nach der Amtsübernahme durch Donald Trump nicht haben kommen sehen, sind jetzt in einer Strategiekrise. Andere Firmen haben bereits im November und Dezember 2024 ihre Handlungsoptionen und Szenarien festgelegt und setzen diese jetzt um.
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Die Ertragskrise. Davon spricht man, wenn der Umsatz sinkt und die getroffenen Massnahmen ihn nicht stützen können. Die vorherige Strategiekrise zeigt sich dann in den Verkaufszahlen. Von einer Ertragskrise spricht man auch, wenn die Margen schrumpfen. Alle Firmen, die aufgrund der angespannten Wirtschaftslage jetzt rückläufige Umsätze und schwindende Margen aufweisen sind in einer Ertragskrise. Firmen rutschen dabei in die Verlustzone. Schreiben rote Zahlen.
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Die Liquiditätskrise. Sie tritt ein, wenn die flüssigen Mittel einer Firma nicht mehr reichen, um die offenen Rechnungen pünktlich zu bezahlen. Wenn die Liquidität weiter sinkt, dann droht die Zahlungsunfähigkeit und möglicherweise ein Konkurs. Über zusätzliche Darlehen kann die Zahlungsfähigkeit aufrechterhalten werden. Allerdings kann ein Unternehmen dadurch in eine Überschuldung rutschen, was auch zum Konkurs führt. Zusätzliches Eigenkapital sollte man erst einschiessen, wenn man einen überzeugenden Plan zur Lösung der Strategie und Ertragssituation hat.